EU-Projekte mit Sprecherschaft

Das europäische Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“ (2021-2027) bündelt nahezu alle forschungs- und innovationsrelevanten Förderprogramme der Europäischen Kommission.

BMBF/EU-Verbund
UNITE4TB - Academia and industry united innovation and treatment for tuberculosis
Wissenschaftlicher Leiter
Prof. Dr. Michael Hoelscher
Einrichtung
Institut für Infektions- und Tropenmedizin
Förderung
2021 bis 2028
Webseite
Projektbeschreibung in CORDIS
Themen
Wie bei vielen bakteriellen Erkrankungen gefährdet auch bei der Tuberkulose eine Arzneimittelresistenz die Wirksamkeit der bestehenden Behandlungen. Zwar gibt es bereits neue Medikamente, die klinisch geprüft werden sollen, die Erprobung der verschiedenen Kombinationen bleibt aber doch zeitaufwändig und erfordert gemeinsame Anstrengungen. Das EU-finanzierte Projekt UNITE4TB bringt daher Fachleute auf diesem Gebiet zusammen, um neue Standards für klinische Phase-II-Studien in Bezug auf Tuberkulose zu entwickeln und zu bestimmen. Das Team wird auf bestehende Netzwerke auf allen Kontinenten zurückgreifen, um Patientinnen und Patienten für Studien zu rekrutieren sowie modernste mikrobiologische Methoden und Technologien des maschinellen Lernens einzuführen. Daten zu Biomarkern und zur klinischen Pharmakologie werden den Validierungsprozess der neuen Medikamente begleiten, um ihren späteren Erfolg in der Forschungskette der Wirkstoffentwicklung sicherstellen zu können.

Quelle: CORDIS
ERA-NET
VasOx - Role of oxidative stress for neuro-vascular function
Sprecher
Prof. Dr. Nikolaus Plesnila
Einrichtung
Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD)
Förderung
seit 2022
Webseite
Projektbeschreibung ERA-NET
Themen
Reaktive Sauerstoffspezies (ROS) spielen eine schädliche Rolle bei der Reperfusion nach einer zerebralen Ischämie, der derzeitigen Standardtherapie für ischämische Schlaganfälle. Die genauen vaskulären und zellulären Mechanismen dieser „Reperfusionsschädigung“ sind jedoch noch weitgehend unbekannt, da es an Methoden zur Messung von ROS in vivo und an Tiermodellen fehlt, die eine kontrollierte zeitliche und räumliche Induktion von ROS ermöglichen. In diesem Projekt wird eine neuartige multicistronische chemogenetische Technologie eingesetzt, um ROS zellspezifisch in vivo zu messen und zu induzieren. Diese chemogenetischen Werkzeuge werden in Kombination mit in vivo 2-Photonenmikroskopie und Einzelzelltranskriptomik eingesetzt, um 1) ROS in einem Schlaganfallmodell der Maus in Zellen der neurovaskulären Einheit (NVU) zu messen, um die zelluläre Quelle der ROS-Produktion während der Reperfusion nach zerebraler Ischämie zu identifizieren, 2) die ROS-Produktion in der NVU gesunder Tiere zu induzieren, um die spezifische Rolle von ROS für die neurovaskuläre Funktion und Dysfunktion zu identifizieren, und 3) Gene zu identifizieren, die durch die zellspezifische ROS-Produktion induziert werden. Die Ergebnisse des laufenden Projekts werden das zeitliche und zelluläre Profil der ROS-Produktion nach zerebraler Ischämie aufzeigen und die zugrunde liegende Genexpression entschlüsseln, wodurch neue molekulare und zelluläre Ziele für künftige präzisionsmedizinische Therapeutika für Schlaganfallpatienten definiert werden.

Quelle: neuron-eranet
ERA-NET
BiotaBB - Modulation of brain barrier function by microbiota-derived factors in cerebral ischemia
Sprecherin
Dr. Corinne Benakis
Einrichtung
Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD)
Förderung
seit 2022
Webseite
Projektbeschreibung ERA-NET
Themen
Ziel unseres Projekts „BiotaBrainBarrier“ ist es, die Rolle von aus der Mikrobiota stammenden Faktoren bei der Wiederherstellung der beeinträchtigten Hirnschrankenfunktion bei zerebraler Ischämie zu untersuchen. Jüngste Erkenntnisse zeigen, dass die Darmmikrobiota die Hirnfunktion bei Gesundheit und Krankheit moduliert, indem sie auf die verschiedenen Hirnbarrieren - die Blut-Hirn-Schranke (BHS) und die Hirnhäute - einwirkt. Bisher ist noch nicht untersucht worden, ob Stoffwechselprodukte des Darms die Dysfunktion der Hirnschranken bei Schlaganfall beeinflussen. Hier werden wir das einzigartige und komplementäre Fachwissen von drei Labors kombinieren: Experimentelle Modelle zur Regulierung der Mikrobiota bei zerebraler Ischämie (Benakis, Deutschland), In-vitro-Modelle der menschlichen Darm- und Hirnbarriere (Mustafaoglu, Türkei) und therapeutische Ansätze bei Schlaganfallpatienten (Hirt, Schweiz). Der kombinierte Mehrwert wird es uns ermöglichen, die folgenden Ziele zu erreichen: 1) Testen von mikrobiellen Metaboliten bei der Modulation der Infiltration des Gehirns durch Immunzellen an der meningealen Schranke; 2) Untersuchung der zugrunde liegenden biologischen Mechanismen von mikrobiellen Metaboliten auf die BHS und das Ergebnis des Schlaganfalls; 3) Korrelieren der Ergebnisse aus einer klinischen Sondierungsstudie unter Verwendung eines mikrobiellen Metaboliten. Die Ergebnisse dieses ursprünglichen Vorschlags haben das große Potenzial, neue Erkenntnisse über die Regulierung der Hirnschranke im Zusammenhang mit dem Schlaganfall zu liefern, indem die von der Mikrobiota stammende Komponente kritisch untersucht wird, was ein neues Ziel für die Entwicklung innovativer therapeutischer Strategien für Personen mit zerebrovaskulären Erkrankungen darstellt.

Quelle: neuron-eranet
ERA-NET
IMMOSCAN - The role of immuneosteoclasts in cancer – implications for therapy
Sprecherin
Prof. Dr. Hanna Taipaleenmäki
Einrichtung
Institut für Muskuloskelettale Medizin
Förderung
seit 2022
Webseite
Themen
Primary and secondary bone tumors affect patients from children to elderly. Despite advances in diagnosis and treatment, bone tumors are incurable and thus, new therapies are needed. In the bone microenvironment, cancer cells disrupt the physiological balance between bone forming osteoblasts, bone resorbing osteoclasts and immune cells, leading to excessive osteoclast-mediated bone destruction. Besides standard treatments, including chemo- and radiation therapy and bone-targeted anti-resorptive therapies, immunotherapies have been studied in bone cancers. However, targeting of immune cells largely depends on local microenvironment, which in bone is immunosuppressive, rendering patients with bone tumors less responsive to current immunotherapies.
The goal of the IMMOSCAN consortium is to uncover novel bone cell subpopulations that exert immunomodulatory functions and explore their potential use as novel targets in primary and metastatic bone cancers. Based on our preliminary results and published data we hypothesize that certain bone cells are prone to immune suppression, which might create a permissive microenvironment for cancer and resistance to immunotherapies. During the course of the project, we aim to identify and characterize these cells in the bone-cancer microenvironment and explore mechanisms to target them as a novel therapeutic strategy to improve the efficacy of immunotherapy and control tumor progression in bone. The IMMOSCAN consortium combines complementary and interdisciplinary strengths of five partners that bring together latest imaging and sequencing techniques, cell- and molecular biology approaches, state-of-the-art pre-clinical models as well as patient samples to ensure clinical relevance of the project. The findings of the project are expected to increase our understanding of the complex bone-cancer microenvironment and identify novel targetable pathways for innovative immune therapy in bone cancers.


Quelle: LMU